und die häufigste Frage danach war: Wieso das denn? Klar habe ich meine Lieblingsfarben, ich weiss, dass ich mint nur tragen sollte wenn ich zum Fasching als Wasserleiche gehen möchte und auch türkis nicht gerade meine beste Farbe ist. Aber sonst? Da bleibt mir nur mein Gefühl. An manchen Tagen finde ich mich in schwarz granatenklasse und am nächsten Tag dann blass und farblos. Deshalb wollte ich unbedingt mal sehen, wie Farben an mir eigentlich neutral so wirken. Und nebenbei hatte ich auch die Absicht, gleich ein paar Tipps bezüglich z.B. Kettenlänge, Rocklänge, Ausschnittform usw. abzugreifen. 

 

Die Farbberatung verlief dann auch wie erwartet. Tageslicht, grosser Spiegel, zurückgebundene Haare und dann jede Menge grosse, einfarbige Tücher, die mir um den Hals gelegt wurden. Schnell war klar: blaustichige Farben lassen mich müder aussehen, blasser. Dieser Effekt war natürlich auch unter den einzelnen Nuancen der Töne unterschiedlich. Herauskristallisiert hat sich jedoch, das mir tatsächlich und grundsätzlich warme Töne besser stehen. In weinrot sehe ich einfacher wacher und strahlender aus als in Kirschrot. Hier zeige ich Euch jetzt mal meine Farbproben:

Farbberatung Palette 1
Farben aus der Beratung
Farbberatung Palette 2
Farbberatung Palette 2
Farbberatung Palette 3
Farbpalette 3
Farbberatung Palette 4
Farbberatung Palette 4
Farbberatung Palette 5 Farben
Farbpalette 5

Und natürlich gibt der Computer die Farben nicht richtig wieder, stellt Euch die einfach alle in warmgetönt vor. Und hier jetzt ein Bild von einem Stapel mit Lieblingspullovern:

Farbberatung vs. Realität
Die Realität: alle Farben stehen mir nicht. Alles gerngetragene Pullover

 

Ha ha! Könnte ich also alle in die Tonne treten. Mache ich aber nicht. Wobei ich den türkis- und den pinkfarbenen tatsächlich aussortiert habe. In beiden Farben habe ich mich nicht so richtig wohl gefühlt. Überhaupt ist mein Kleiderschrank sehr blau lästig, wie Ihr ja auch an den vielen genähten Kleidungsstücken hier in meinem Blog sehen könnt. Und blau eigentlich nach der Farbberatung so gar nicht meine Farbe ist. Letztendlich trage ich diese Stücke trotzdem gern. Und wenn Ihr Euch jetzt fragt, wozu ich dann überhaupt zu so einer Beratung gegangen bin wenn ich die Empfehlungen doch nicht umsetze? Tatsächlich werde ich bei künftigen Stoffkäufen meine Farbempfehlungen mitnehmen – und natürlich auch berücksichtigen. Es macht schon einen ordentlichen Unterschied, eine Farbe zu tragen die mir wirklich richtig gut steht. Der Teint sieht dann schöner aus, die Augen glänzen und ich sehe viel strahlender aus. Die Farben auf der Karte sind das absolute Optimum. Aber auch andere Farben gehen eben auch, wenn auch nicht mit so einem ganz super unterstützendem Ergebnis. 

 

Fazit: Eine Farbberatung ist schon spannend, allerdings auch ein recht teures Vergnügen. Mit rund 200 Euro für zwei Stunden ist man dabei. Kann man machen, muss man aber nicht. Die Zuordnung nach Jahreszeiten-Typen ist übrigens mittlerweile etwas Oldschool, einen Sammelnamen haben meine Farben nicht. Jede einzelne wird einfach individuell ausprobiert.

 

Spannend war aber auch noch die Frage, welche Stoffstrukturen und Muster gut zu mir passen. Das Ergebnis war jetzt aber irgendwie nicht sonderlich überraschend: Ich bin ja nicht so riesig mit 1,62 m und dementsprechend erschlagen mich grosse Muster und sehr grobe Strukturen. Das hat mich jetzt nicht so aus den Latschen gehauen.

 

Ein paar spannende Tipps habe ich aber weiter mitgenommen, z.B. wie sieht eigentlich die optimale Ausschnittform für mich aus? Massgebend dafür ist jeweils eine gedachte vertikale Linie rechts und links des Kopfes bis auf die Schulter. Also wenn ich einen Zopf habe links und rechts von den Ohren und wenn die Haare offen sind eben am Rande der Frisur bis auf die Schulter. Bis dahin sollte der Ausschnitt gehen, ist er grösser wirkt das irgendwie nackig und unproportional. Das konnte ich selbst im Spiegel sehen. Auch steht mir ein Rundausschnitt besser als ein V. Und U-boot ist auch durchaus erlaubt, welcher mein absoluter Lieblingszuschnitt ist, puh. Das mit den Ausschnittformen bzw. vertikalen Linien könnt Ihr ja selbst mal vor einem Spiegel ausprobieren. Falls Ihr da nicht eh schon treffsicher seid …

 

Und hier noch ein Tipp zur optimalen Kettenlänge: Für längeres Gehänge messt einfach den Abstand zwischen Haaransatz Stirnmitte und Eurem Kinn. Dann die gleich Länge ab dem Kinn Richtung Dekolleté und schon habt Ihr die beste Länge für eine Kette. Das fand ich auch im Spiegelbild sehr nachvollziehbar. 

 

Also ein paar Tipps habe ich mitgenommen, genauso wie meine Farbempfehlungen. Letzten Endes bleibt aber auch so eine Farbberatung nur ein Tool, um herauszufinden was mir wirklich gut steht. Es kommt doch immer darauf an, wie wohl man sich in seiner Klamotte fühlt. Diese Ausstrahlung gilt dann doch mehr als jede Beratung, denke ich. 

 

Wie ist das bei Euch, habt Ihr Farben in denen Ihr euch immer gut fühlt? Auch ohne Farbberatung? Kennt Ihr Eure perfekten Längen für Ketten, Röcke usw.?

 

Auch interessant

20 comments

Antworten

Vermutlich sollte ich so eine Farbberatung auch mal machen. Gerade einen gelben Pullover genäht der deutlich zu orangelastig für mich ist.
Lieber Gruß
Elke

Antworten

Hi Hi. Ja, dafür ist das ganz schlau. Vor allem wenn Du den Stoff extra gekauft hast. lG, Tanja

Antworten

Vielen Dank für den spannenden Post. Ich finde es sehr interessant was Du geschrieben hast. Letztlich steht und fällt so eine Beratung mit der Person, die das durchführt. Sieht sie das Gegenüber als ganzen Menschen oder nur den Kopf mit Haaren, Form und Hautton. Bei Dir scheint es gut gelaufen zu sein, das freut mich. Tja dann hoffe ich mal, dass Du die Stoffdiät nicht über Haufen wirfst, weil Du jetzt andere Farben einkaufen möchtest 😉
Ich habe mal als Jugendliche eine sehr schlechte Farbberatung mitgemacht, danach habe ich mich in das Thema eingelesen und richte meine Auswahl darauf. Mein Kleiderschrank ist ganz eindeutig blaulastig und wird es auch bleiben. Aber es gibt blautöne, die nicht so gut funktionieren. Warme Farbtöne stehen mir z.B. gar nicht. Dein pinker Pulli würde mir sehr gefallen – ha ha aber uns trennen ja nicht nur 12 cm in der Länge sondern einige Kleidergrößen;-)
LG Kuestensocke

Antworten

Stoffdiät 2017 läuft! Hab am Wochenende wieder 3 meter vernäht, jawoll. Ursprünglich habe ich auch gedacht, man könnte ja auch mal ein Buch über Farbberatung lesen. Aber das funktionierte bei mir nicht, damit war ich überfordert. Wie klasse, dass das bei Dir funktioniert hat! LG, Tanja

Antworten

Hallo Tanja, ich habe vor 15 Jahren eine Beratung von einem Arbeitgeber bekommen, eine Mischung aus incentive und „die consultants müssen besser aussehen“. Damals wurde mir klar, marineblau geht nicht (habe ich geliebt wie alle Blautöne), weiße Blusen gehen auch nicht, schwarz ist auch schlecht. Die Umsetzung der Empfehlungen war allerdings ernüchternd: da ich damals nicht genäht habe, gab es meine Farben nicht im Laden, in der Saison danach auch nicht. Immerhin habe ich mir ein eierschalenfarbenes Hochzeitskleid von meiner Mutter machen lassen, da ich in weiß einfach sch…. aussehe. Dann verschwand der Farbpass in einer Schublade. Erst in den letzten Jahren, wo ich Stoff kaufe und mehr für mich nähe, habe ich ihn wieder hervorgeholt – und nutze ihn auch. Bleibe jedoch meist bei den blau – grünen Lieblingstönen, obwohl es auch eine Rot- und Braunpalette gibt. Beim Schmuck bin ich nach der Beratung ganz weg von Silber, obwohl Silber moderner war, aber Gold passte besser. Auch damals hielt die Beraterin schon nichts von Jahreszeitentypen. Ich glaube schon, dass eine Beratung Sinn gibt, zumal man beim Stoffkauf und nähen viiieeel mehr Auswahl hat als beim Klamotten kaufen. Für die, die nicht nähen ist es frustrierend zu sehen, welche Farben passen und dass gerade nicht Saison dafür ist. LG Anja

Antworten

Goldschmuck steht mir auch besser, hab ich aber nur wenig. Schön zu lesen dass Du Deinen Farbpass jetzt wieder nutzt, ich hab mir auch fest vorgenommen beim nächsten Stoffkauf die Farben abzugleichen. Noch arbeite ich ja am Stoffabbau im Rahmen der Stoffdiät- und habe jetzt am Wochenende wieder zwei blaue Stoffe vernäht und aus einem dritten blau-weiss-gemusterten Stoff eine Bluse zugeschnitten… LG, Tanja

Antworten

Ich finde auch, dass Dir blau gut steht! Aber du kannst sowieso fast alles tragen! Schöner Bericht, vielen Dank!
Lg Mirka

Antworten

Hihi erinnerst Du dich nicht mehr an den mintgrünen Pullover von Benetton? Ich habe ihn geliebt und ich sah damit immer schlimm aus… LG, Tanja

Antworten

Du bist zu streng zu Dir! ☺

Antworten

Ich träume schon länger von einer Farb- und Typberatung. Doch was, wenn sie das „falsche“ Ergebnis liefert *LOL*??
Ich sonne mich vorerst weiter in meiner Unwissenheit, lese aber furchtbar gerne solche Erfahrungsberichte!
Liebe Grüße,
Sandra

Antworten

Da empfehle ich dann mein Motto: Stumpf ist Trumpf. Egal was die Farberatungstante sagt. Hab‘ einen schönen Tag + LG, Tanja

Antworten

Für mich war’s immer einfach mit den Farben – ich bin DER Klischee-Wintertyp mit weißer Haut und schwarzen Haaren, entsprechend passen die Farben auch gut für mich.
Ich trage auch Farben, die nicht optimal sind – im Herbst macht mich kuscheliges Bordeauxrot einfach glücklicher als eisiges Kirschrot und im Sommer überkommt mit ein unstillbares Verlangen nach pudrigen Sommertypfarben. Mit etwas Make-Up kann man natürlich auch viel „retten“ und fahlen Teint von unpassenden Farben wieder zum Leuchten bringen.
Totale geht-gar-nicht-Farben bleiben dann eben auf Hosen beschränkt … oder erfreuen mich als Sofakissen 😀

Antworten

Ach, so ein Schneewittchen-Typ wäre ich auch immer gern gewesen. Aber selbst mit MakeUp komme ich da leider nicht hin. Aber wie Du schon schreibst: wenn es denn unbedingt eine Farbe sein muss, dann ist das eben so. punkt. LG, Tanja

Antworten

Vielen Dank für diesen Post, das ist echt spannend. Obwohl ich schon öfter über eine Farbberatung nachgedacht habe, schreckt mich der Preis doch noch ein bisschen ab. Allerdings finde ich, dass auch das Bloggen bzw die damit verbundenen Fotos eine Hilfe sind, um herauszufinden, was einem gut steht und was eher weniger, nicht nur in bezug auf Farben, sondern auch auf Formen und Längen. Ich würde sagen, bis auf zwei „Leichen“ in meinem Stoffschrank habe ich keine, die mir farblich nicht stehen. Spannend wäre es jetzt, die Meinung der Farbberaterin zu hören. Und Lustkäufe müssen erlaubt sein, Farbschema hin, Stoffdiät her – findest du nicht auch?
Schade übrigens um den pinken Pullover. Die Farbe finde ich einfach super!
LG
Sandra

Antworten

Frau Küstensocke hat den pinken Pulli auch schon bedauert. Du hast Recht, bloggen hilft schon. Aber ein Computer gibt ja oftmals die Farben nicht so genau wieder und ich poste ja auch eigentlich keine Portraits. Die Wirkung von Farben auf das Gesicht war ja das wirklich spannende, das kommt im Blog nicht so zur Geltung. Mit der Farbdame habe ich tatsächlich meinen Blog durchgesehen und so gut wie alles ist durchgefallen. Aber die Dame beharrte jetzt auch nicht stoisch auf ihren Empfehlungen sondern hat mir eben nur das Best-Of für mich aufgezeigt. LG, Tanja

Antworten

Farbberatung finde ich toll, wer will den nicht gerne wissen welche Farben einem zum Strahlen bringen. Auch wenn man sich danach nicht abgöttisch daran hält. So entpreche ich von den Farben die mir stehen sehr genau den Herbsttyp (Klischee) und auch mein Kleiderschrank kommt da sehr gut hin. Ein paar farbliche Exoten finden sich bei den Kleidern (schön nach dem Regenbogen sortiert). Aber ich meide besonders Neonfarben, schneeweiss und hellblau schon öfter was in hellblau gekauft und dann doch nie getragen, genäht sowieso nicht.
lg SAbine Michaela

Antworten

Cool dass Du so farbensicher bist! Ich übe noch… LG, Tanja

Antworten

Liebe Tanja,
vor vielen Jahren habe ich mich selbst zur Typberaterin ausbilden lassen, um eine flexible Job-Option neben dem Studium zu haben (was dank meines Stundenplans dann leider zeitlich utopisch war…). Wenn du blau so gerne magst, wäre eine Idee, nach Blautönen zu suchen, die relativ „warm“ wirken. Aquamarin zum Beispiel. Hast du Farbkärtchen oder einen Farbfächer bekommen? Wenn du den Farbfächer aufgeklappt auf eine Farbe legst und er springt optisch hervor, wenn du ihn mit leicht zusammen gekniffenen Augen anschaust, ist es zu kühl für dich. Wenn der Farbfächer sich in die Farbe, auf den du ihn legst, optisch „einfügt“, passt der Farbton zu dir. Damit hast du unendlich mehr Möglichkeiten, als wenn du dich rein an die Farben der Kärtchen hälst. Wenn du ein Blau suchst, würde ich es mit dem gleichen Trick versuchen. das Ergebnis wird nie hundertprozentig harmonisch sein, aber ein „warmtoniges Blau“ sollte so zu finden sein.
Viele Grüße und viel Erfolg,
Marie

Antworten

Was für ein abgefahrener Vorschlag, das ist ja cool. Ich habe Farbkärtchen, die schleppe ich zum nächsten (Stoff)Schoppen mit und probier‘ das aus. Vielen Dank für den Tipp + ganz liebe Grüsse! Tanja

Antworten

Ja, ich habe vor vielen, vielen Jahren auch einmal eine Farbe- und Stilberatung gehabt und war überrascht, was Farben mit meinem Gesicht anstellten. Aprikot z.B. ist eine Farbe, bei der ich alle!!!! Konturen meines Gesichtes verliere. Das musste die Dame einige Mal machen, weil ich das garnicht glauben konnte, was ich da von mir sehe. Ich habe mich viele Jahre an dieses Farbschema gehalten. Ich war ein Wintertyp (ja, damals war noch diese Unterteilung). Ich bin aber mittlerweile davon überzeugt, dass sich da was verändert hat. Aber ich habe mich auch verändert und dann passt es wieder. Also für mich war das ein krasses Erlebnis und ja, auch damals war das schon sehr teuer. Ich hatte ein kleines Büchlein, in dem alle Stoffläppchen mit meinen Farben waren. Bei irgendeinem Umzug ging er dann verloren. Mich hat es etwas selbstsicherer im Umgang mit Farbe gemacht und ich habe mich eher getraut, etwas zu kaufen.
Liebe Grüße Epilele

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Required fields are marked *